Eigentich kommen wir mit unserem doch recht großen Gespann ziemlich prima zurecht, aber sandige Plätze, hohe Randsteine an den Parzellenrändern und diese abartigen Bodenwellen portugiesischer Landstraßen lassen mich immer wieder den Atem anhalten und den ein oder anderen Schweißtropfen verdrücken. Sind wir konform beladen? Sitzen wir beim rangieren auch nicht auf? Und hoffentlich ist nach DIESEM Schlagloch die Wohnwagen-Einrichtung noch intakt… Aber es geht alles gut und so besorgt ich immer wieder bin, so entspannt ist mein Mann. Ob rückwärts einparken, am Steilhang anfahren oder innerorts entgegenkommenden LKWs standhalten – als hätte er nie was anderes gemacht… Und so überwinden wir heil die Buckelpiste von Westalgarve zu Südalgarve und landen auf dem Camping Alvor bei Portimao. Bissi heruntergekommen, bissi viel Dauer-Camping, aber ganz am unteren Ende des Platzes haben wir ein ziemlich großes Areal ganz für uns und machen es uns gemütlich.
Aber der erste skeptische Eindruck bestätigt sich zunehmend. Das Pool-“Publikum“ (ältere Herren, die anscheinend so gar nix zu tun haben) ist seltsam, die Sanitär-“Gebäude“ haben ihren Namen nicht so recht verdient und die Autofahrt zum nächsten Supermarkt führt uns durch wenig schöne Touristen-Burgen und Vorort-Hochhäuser… Tausende nächtliche Moskitos und ein in der Hocke geschäftig drückender Hund direkt neben dem Frühstückstisch später, steht unser Entschluss fest: Hier bleiben wir NICHT! Warum sind wir eigentlich nicht gleich auf den 4-Sterne (ACSI!!)-Platz bei Luz gefahren?
Dieser Fehler wird noch am Vormittag korrigiert. Wir fahren ca. 20 Minuten und landen im Club-Urlaub. Die Palmen-gesäumte Auffahrt führt entlang am gut sortierten Supermärktchen, dem Spielplatz und der schicken Pool-Anlage. Hier hampeln gerade schön gebräunte Animateure zum Aqua-Gym der Touris. Oooookay…. Aber die Waschhäuser – Camping-Luxus! Vielleicht ist das auch ein Ü-30-Thema, aber ich finde doch, dass das Sanitär-Niveau den Aufenthalt maßgeblich beeinflussen kann… 🙂 Und auf diesem Camping werden wirklich alle Register gezogen: Es gibt sogar ein Kinder-Bad!!
Die Kundschaft: Hauptsächlich Niederländer und Deutsche und zwar ganz schön viele. Diesmal können wir uns unsere Parzelle nicht einfach aussuchen, sondern müssen uns sogar sputen, um den letzten freien Acsi-Platz in Pool-Nähe zu ergattern. Und um unseren dicken Fendt-Wohnwagen da rein zu kriegen, muss der Papa sein ausgesprochenes Rangier-Geschick voll ausschöpfen und ich mich in Gelassenheit üben. Dabei bleiben wir hübsch lässig und gut gelaunt, um dem Camping-typischen „Da kommen Neue- lass mal gucken“-Publikum standzuhalten. Endlich ist der Einpark-Krimi ausgestanden und wir breiten uns aus.

Hier bleiben wir erst mal! So viel steht fest, als wir den Pool getestet (30 Grad-Jaccuzi!), das Sportprogramm überflogen (Montag gehe ich zum Yoga) und die vielen Ausflugsziele in der Umgebung studiert haben. Als erstes testen wir den „Hausstrand“ von Luz und sind voll im Urlaub!