Abschied vom Reisen…

Marseillan-Plage ist genau der richtige Ort für eine letzte Etappe. Eine kurze Ausruh-Etappen haben wir noch so auf Höhe von Chalon-sur-Saône eingeplant, aber im Prinzip geht es von hier aus demnächst nach Hause.Von unserem Campingplatz „Le Beauregard“ aus sind wir in ein paar Schritten am Strand, bräunen die Beine, sammeln Muscheln und buddeln im Sand. Auf unserem neuen Stellplatz genießen wir entspannte Mittagspausen im Halbschatten und in der Hängematte. Wir schlendern über französische Märkte, erkunden die hübsche Hafenstadt Sète und gucken in der Strandbar den WM- Sieg über Schweden.

Die Tage plätschern, aber es liegt auch Aufbruch, Ermüdung und eine leichte Anspannung in der Luft. Der Kleine hat mal wieder einen „Schub“, schläft schlecht und wacht früh auf. Das ständige Räumen, sortieren und umbauen (also einfach das „Arbeiten“, dass zum Campen mit kleinen Kindern dazu gehört) strengt langsam an. Und wir sind abends total erledigt, obwohl wir doch den ganzen Tag nix wie „entspannt“ haben…!?

Kaum zu glauben, dass sich unsere Reise nun langsam ihrem Ende neigt. Gute sieben Wochen waren wir jetzt unterwegs, haben viel gesehen, erfahren, gefühlt und erlebt. Und nun ist es Zeit. Zeit dem Rauschen des Meeres Adieu zu sagen, Zeit das Vagabundenleben aufzugeben und mit leisem Wehgefühl zu erkennen, dass dieses große Abenteuer- lange geplant, erwartet und aufgeregt angetreten – nun vorbei ist. Ich bin nicht gut im Abschied nehmen und werde bei allem, was den Beigeschmack von Endgültigkeit hat, emotional und ein wenig melancholisch. Aber wie so oft hat alles eben auch seine zwei Seiten. Denn es ist auch Zeit, wieder die eigenen vier Wände um sich zu haben, vertraute Gesichter wieder zu sehen und persönlichen Freiraum zurück zu gewinnen. Ja, wenn ich ehrlich bin brauchen wir nach unserer Reise nun doch auch wieder ein wenig Urlaub voneinander 😉 Wir haben die intensive Familienzeit sehr genossen und wenn ich daran denke, dass Ähnliches erst einmal nicht mehr möglich sein wird, könnte ich wieder sentimental werden. Aber wir spüren nun auch: Es braucht eigene Welten, um ein gemeinsames Leben zu führen. Der große Bub vermisst seine Freunde daheim, der Mann seine Kumpel und seinen Garten und ich meine Mädels, die Familie und ja, tatsächlich auch den Job. Wir freuen uns auf daheim! Auf unsere Lieben und auch auf das Gewohnte, dass man hinter sich gelassen hat. Abstand macht sehend und es ist wichtig und schön, andere Perspektiven einzunehmen, um zu erkennen, was man hat und was man braucht. Ich habe einen neuen Vorrat an Ideen, Inspiration und positivem Gedankengut mitgenommen und kehre gestärkt zurück – einen bunten Bilderbogen im Herzen…

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